Samstag, 25. Februar 2017

Essen - Comida

Hallo, da bin ich wieder!
Leider komme ich insbesondere unter der Woche eigentlich gar nicht dazu, mir mal Zeit für den Blog zu nehmen, aber jetzt ist ja Wochenende! Übrigens: Ich bin jetzt schon seit 4 Wochen hier!
Und weil das doch so was schönes ist, rede ich heute über: ESSEN!


Das erste Essen, was ich fotografiert habe,
seit in aus Deutschland weg bin :D
Bzw so ein bisschen, wie sich meine Ernährung verändert hat, was man hier isst, was es in Deutschland nicht gibt (oder andersherum)

Zunächst einmal kann ich sagen, dass ich mich langsam aber sicher an die Essenszeiten hier gewöhne! Ich bekomme meistens erst so gegen 15:00 Hunger und auch abends habe ich dann noch/erst Appetit, wenn wir hier essen, was daran liegt, dass man gegen 17:00/18:00 immer nochmal snackt, was ein belegtes Baguette, ein Yoghurt oder einfach ein paar Kekse oder Obst sein kann. (Diese "Mahlzeit nennt man hier übrigens "Merienda" (Übersetzung:Imbiss))

Abendessen mit ein paar Mädels
aus meiner Klasse:
Bocadillo mit Tunfisch und Paprika
Aber mal zu dem, was ich hier so esse: Morgens frühstücken wir eigentlich immer Cornflakes oder irgendwelche anderen Müsli-mäßigen Sachen. Meistens fange ich alleine an zu frühstücken und dann kommen zwei meiner Gastgeschwister dazu - meine Gasteltern ziehen sich dann noch um/machen sich fertig, nachdem sie den beiden kleineren beim Anziehen geholfen haben, und mein kleinster Gastbruder trinkt morgens meistens nur einen Kakao im Bett. Das Frühstück (unter der Woche) ist bei mir auch ziemlich kurz, weil ich meistens wenig Zeit habe und mir dann auch noch mein Essen für die Schule mache. Was ich in die Schule mitnehme, kommt darauf an, was halt grade da ist und worauf ich Lust habe. Manchmal ist das ein Baguette/Toast mit Frischkäse oder sonstigem Käse, manchmal ein Apfel oder eine Mandarine oder einfach Kekse und ein Müsliriegel. Außerdem nimmt hier jeder diese kleinen 200ml-Tetrapacks (wie oben auf dem Bild auch) mit in die Schule. Entweder mit Saft oder mit so etwas wie Kakao. In meiner Schule gibt es übrigens auch eine Art Kiosk, da werden jedoch nur Süßigkeiten verkauft, und die Leute, die sich was richtiges kaufen wollen, können zu nem Laden, gegenüber von der Schule gehen, der Bocadillos verkauft (also so belegtes Baguette)
Aber von den Mädels, mit denen ich in der Pause immer zusammen bin, "frühstücken" immer einige "Palomitas" ("Palomitas" heißt eigentlich Popcorn, und so heißt auch das Popcorn, dass man im Kino kaufen kann (das hier übrigens normalerweise salzig und nicht süß ist) , aber man kann hier in den Läden so Zeug kaufen, was eine Konsistent ähnlich wie Erdnussflips hat, aber in der Form von Popcorn)



lauter Meeresgedöns...hat meine Gastoma
gekocht, und mir vorbeigebracht, als
meine Gastmunter nicht zum
Mittagessen kommen konnte

Am Wochenende sieht das dann etwas anders aus...so ein richtiges Frühstück mit der Familie, ganz in ruhe und einem voll gedeckten Tisch, ist dass aber trotzdem nicht. Da ist meine Gastmutter auch noch beim Frühstück dabei und wir frühstücken meistens "Tostada" (die Übersetzung dafür ist eigentlich Toast, aber die toasten hier einfach Baguette in der Pfanne :D) Das gibts dann mit Butter, Frischkäse oder Öl und Salz (letzteres habe ich noch nicht probiert und ist, glaube ich, auch nicht so mein Fall zum Frühstück) 
Außerdem gibt es am Wochenende immer frischgepressten Organgensaft.

Um sonst mal zu Getränken zu kommen...wie in eigentlich allen Ländern außer Deutschland, trinkt man hier stilles Wasser, was mir vollkommen Recht ist. Hier bei uns (und auch in den Haushalten, in denen ich das bis jetzt mitbekommen habe) werden so Wasser-Kanister gekauft und dann damit immer wieder Glasflaschen aufgefüllt. Man kann hier theoretisch auch das Leitungswasser trinken, aber das schmeckt ein bisschen komisch, finde ich. Außerdem hat meine Gastfamilie immer Cola (in Dosen) zu Hause - Cola light für meine Gastmutter, Cola Zero für meinen Gastvater. Die Kinder bekommen davon nichts, und ich nehme mir ab und zu mal eine.

Und kleine Wasserflaschen sind eigentlich das einzige "Nahrungsmittel", was ich mir hier selbst kaufe. Da es bei den Kindern in der Schule Wasser für alle gibt, bin ich die einzige, die so Flaschen "braucht". 

Um zum Mittagessen zu kommen: meistens esse ich mit meiner Gastmunter (die Kinder essen in der Schule und mein Gastvater hat irgendwie oft schon gegessen, wenn ich komme) Sie macht Sonntags für die ganze Woche irgendein Püree (mit dem termomix :)) aus verschiedenstem Gemüse, was immer ziemlich gut schmeckt. Das ist dann normalerweise der 1.Gang (was in Spaniern ja ganz typisch ist, dass man "primer plato" und "segundo plato" hat) und dann gibt es Spiegelei oder Fisch oder manchmal auch Nudeln. Dazu wird immer Brot gegessen. Dass es in andern Ländern nicht so Brot gibt wie in Deutschland, weiß man ja, aber hier isst man so anderen Dinger dazu. Ich füge einfach mal ein Bild ein. Das ist wie so getrocknetes Brot, ich kann das schlecht erklären. Und manchmal gibt es auch Baguette.
"Brot"


Zu Abend essen wir dann eigentlich alle zusammen. An 1-2 Tagen die Woche hat meine Gastmutter Abends Flamenco, also da isst sie nicht mit uns. Dann gibt es meistens Calamaris oder sonst irgendwas einfaches. Wenn meine Gastmutter da ist, macht sie meistens Fisch, manchmal für alle, und manchmal gibt es für die anderen Fleisch. Was mir grade erst so auffällt - abends haben wir hier immer nur ein Gericht, aber dafür sind die Portionen um so größer.
Prinzipiell gibt es dazu manchmal Salat, aber dass man hier einfach ein Gemüse kocht, ist eher selten. Einmal hatten wie in der Pfanne gebratenen Spargel und einmal irgendein Gemüse hier aus der Region. Dazu gibt es dann aber natürlich "Brot". Kartoffel habe ich hier noch keine gesehen und auch Reis oder Nudeln gibt es eher selten - Reis in der Paella und Nudeln dann halt als Extra-Gericht mit irgendeiner Soße, aber nicht als Beilage.
Pizza und Fußball
Und Freitags ist Pizzatag - also entweder wird Pizza selbst belegt, bei der Pizzeria bestellt oder einfach Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben :D

Die ersten Erdbeeren für
dieses Jahr - im Februar
Meistens essen wir hier auch, sowohl nach dem Mittag- als auch nach dem Abendessen, Nachtisch, also einen Yoghurt oder Obst und wenn ich nach einem "2-Gänge-Menü" mal keinen Hunger mehr hab, heißt es, dass ich so wenig esse :D


Essen, was ich mir sonst bis jetzt noch gekauft habe, sind Süßigkeiten. Manchmal esse ich ein bisschen Schokolade aus Deutschland, die ich mir mitgebracht habe, aber hier gibt es in mehreren Läden diese Teile, wo man sich selber Gummibärchentüten zusammenstellen kann, was ich ziemlich cool finde :D

(PS: wenn ihr auf die Bilder draufklickt, werden sie größer :D)

Ich hoffe, Euch hat dieser Beitrag gefallen und konnte euch nochmal einen guten Einblick in mein Leben hier in Spanien geben.
Bis zum nächsten Mal,
eure Josi

Sonntag, 5. Februar 2017

Meine erste Schulwoche - so ist Schule in Spanien

Wie schon angekündigt möchte ich ein bisschen was über die Schule hier berichten.

Schulsystem:

Zunächst einmal zu den Zeiten und dem Stundenplan: Die Schule hier beginnt um 8:40 und da ich nur einen etwa 5-Münitigen Fußweg dort hin habe, laufe ich gegen halb neun los.
Dann hat man 2 Blöcke Unterricht mit einer halbstündigen Pause dazwischen. Ein einzelner Block besteht aus 3 mal 50 Minuten Unterricht und je 5-minütigen Pausen zwischen den Fächern um den Raum zu wechseln.

Um mal kurz das Schulsystem hier in Spanien zu erklären:
Der Kindergarten geht hier, so wie auch in Deutschland, etwa von 3 bis 6 Jahre. Jedoch wird diese Zeit schon zur Schulzeit gezählt. Die richtige Grundschule (Educación Primaria) fängt dann an, wenn man 6 Jahre alt ist und dauert sechs Jahre. Diese beiden "Schularten" zählen zum "Colegio" Danach kommt man auf die weiterführende Schule (Instituto) Diese geht hier generell nur 4 Jahre lang (und ich besuche gerade dieses vierte Jahr) Damit sind die Schüler dann fertig wenn sie etwa 16 Jahre alt sind und haben so etwas wie die Mittlere Reife. Jetzt kann jeder entscheiden : will man das Bachillerato (Abitur) machen, um danach studieren zu können, oder doch lieber eine Ausbildung. Je nach dem, besucht man die Schule noch zwei Jahre länger oder hört auf.
So gibt es hier das System mit Gymnasium, Realschule und Hauptschule nicht.

meine Schule

Fächer:

Auf meiner Schule gibt es ein gemischtes Klassen- und Kurssystem. Fächer, die jeder hat, wie Spanisch, Englisch, Geschichte, Sport und Ethik (es gibt wohl auch katholische Religion, aber in meiner Klasse haben alle Ethik) hat man in der Klassengemeinschaft. In Mathe kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen / wird eingeteilt, weshalb dies klassenübergreifend stattfindet. Und dann gibt es noch einige andere Fächer, zwischen denen man wählen kann. Ich wurde in Wirtschaft, Physik und Chemie (hier ein Fach), Kunst und "Cultura Científica" (ich weiß immer noch nicht so recht, was das ist - momentan reden wir über den menschlichen Körper, Gesundheit etc, aber bis jetzt mag ich es ziemlich gerne) gesteckt. Das sind dann die Fächer, die man auch mit Schülern aus andern Klassen zusammen hat. Insgesamt gibt es auf meiner Schule drei Klassen pro Stufe.

Ganz am Ende dieses Beitrags füge ich ein Bild meines Stundenplans hinzu.

Insbesondere Physik und Chemie, Wirtschaft und Geschichte finde ich ziemlich schwer, weil es hier immer unglaublich viele Wörter gibt, die ich nicht kenne. Das Niveau in Englisch hingegen ist ... sehr niedrig. Aber darüber, wie andere Sprachen hier gelernt und gehandhabt werden, mache ich mal einen extra Post, da es dazu wirklich viel zu sagen gibt. Mathe ist in Ordnung - das Thema, was momentan durchgenommen wird, hatte ich in Deutschland schon (letztes Jahr, in der 9. Klasse, also ist schon ein bisschen was in Vergessenheit geraten) und die Anzahl an Wörtern, die ich nachfragen/nachschauen muss, hält sich in Grenzen.

Ein Fach, das ich hier ganz cool finde ist Sport. Das liegt nicht daran, dass ich den Sportunterricht mag, sondern, dass man an dem Tag, an dem man Sportunterricht hat, immer in Jogginghose/Leggins und Sportschuhen (egal ob dunkle oder helle Sohle) in die Schule kommt, da man sich nicht extra umzieht. Das klingt jetzt vielleicht etwas komisch, in seinen normalen Klamotten Sport zu machen, aber in der Turnhalle ist es sowieso so kalt, dass alle ihre Pullis und teils sogar Schals anlassen. Und richtige viel bewegen muss man sich auch nicht. Dafür kann man den ganzen Tag in bequemen Klamotten rumlaufen, ohne dass man sich "underdressed" fühlt.

Räume und Bücher:

Was mich von Anfang an ziemlich verunsichert hat, sind die Räume, in denen die verschiedenen Fächer stattfinden. Ich habe bis jetzt noch keine Ordnung in der Nummerierung der Räume feststellen können und die Schule ist teils wirklich ziemlich verwinkelt und es gibt kleine Flure mit "versteckten" Räumen. Insbesondere wenn ich den Raum wechseln muss, und im nächsten Fach niemand mit mir ist, mit dem ich das vorherige Klasse hatte, war das etwas kompliziert.
Das einzige, was es etwas einfacher macht, ist, dass an jedem Raum steht, was für eine Art Raum es ist - ob Biologie, Kunst, Mathe oder Englisch (und ja, selbst Fächer wie Englisch und Mathe haben extra Räume. Den Sinn davon habe ich nicht ganz verstanden, da sich diese Räume kein bisschen voneinander unterscheiden. Und diese Beschriftung der Räume bedeutet übrigens (leider) nicht, dass gleiche Räume beieinander liegen - das wäre ja zu einfach.

Was hier in Spanien außerdem ein bisschen doof geregelt ist, wie ja auch in einigen Bundesländern in Deutschland (in Hessen glücklicherweise ja nicht) ist, dass man seine Bücher selber kaufen muss. Insbesondere für mich, wo ich nur etwa die Hälfte des Schuljahrs da bin, würde das ziemlich teuer werden, alle Bücher zu kaufen. Deshalb haben wir in den Fächern, für die wir die Bücher eher selten brauchen, einfach ein paar Themen kopiert. Ein paar werde ich mir dann aber doch kaufen müssen.

Verhalten in der Schule und Hausaufgaben:

Schon vor meinem ersten Schultag wurde ich davor "gewarnt", dass man hier in Spanien ziemlich viel für die Schule zu Hause am Nachmittag machen muss, wovor ich ein bisschen abgeschreckt war, da ich in Deutschland im letzten Jahr keinen Lehrer hatte, bei dem ich wirklich viele Hausaufgaben etc machen musste. Bis jetzt hält sich das aber wirklich in Grenzen, finde ich. In den meisten Fächern macht nie irgendjemand die Hausaufgaben, sodass sie sowieso noch einmal komplett in der nächsten Stunde durchgearbeitet werden. Und das, was man wirklich machen muss ist echt ok. Das einzig mühsame, das ich momentan machen muss, ist ein Buch, das ich für den Spanischunterricht lesen muss, und ziemlich schwer ist.

Insbesondere in der Schule habe ich gemerkt, dass die ganzen "Cliches", die es über die Deutschen/die deutsche Schule gibt, größtenteils wirklich zutreffen. Hier in Spanien ist es völlig normal, wenn man mit seinem Sitznachbar ununterbrochen redet oder im Unterricht aufsteht. Was ich besonders komisch finde, ist, dass man sich hier nicht meldet. Wenn man etwas zu sagen hat, tut man es einfach und hofft, dass einem der Lehrer (oder vielleicht sogar ein paar Schüler) zuhören. Das führt jedoch dazu, dass der Lehrer oft nur mit einzelnen Unterricht macht, bzw sich mit einzelnen unterhält und andere nichts mitbekommen (ob sie es wollen würde, ist die andere Frage). Das ist natürlich nicht in allen Fächern so, aber in einem Großteil schon. Was hier auch anders ist, ist, dass die Lehrer geduzt und mit Vornamen angesprochen werden. Während es im Englischen beispielsweise gar keinen Unterschied zwischen "Du" und "Sie" gibt, hat man dies in der Spanischen Sprache schon, nur wird hiervon nur selten Gebrauch gemacht.
Das alles führt dazu, dass es diesen Respekt, den man in Deutschland vor seinen Lehrern hat (oder haben sollte, zumindest ab einem gewissen Alter, in das ich 15-Jährige doch dazu zähle) nicht so gibt. Der Lehrer hat hier nicht eine solche Autoritätsfunktion. Zudem habe ich das Gefühl, dass die meisten Lehrer gar nicht die Möglichkeit haben, durchzugreifen. Den Schülern wurde nicht von klein auf beigebracht, wie man sich eigentlich gegenüber Erwachsenen verhalten zu hat - einigen Lehrern scheint das egal zu sein, eben weil es hier in Spanien normaler ist, aber andere versuchen immer wieder, die Klasse unter Kontrolle zu bekommen, schaffen es aber nicht wirklich.
Das alles macht den Unterricht für mich eindeutig anstrengender als den in Deutschland, weil einfach alle immer reden und man mehr Konzentration braucht, um alles mitzukriegen. Und der Fakt, dass ich natürlich, insbesondere aufgrund fehlenden Fachvokabulars, sowieso mehr Schwierigkeiten habe mitzukommen.

Integration:

Um mal dazu zu kommen, wie ich mich bis jetzt in die Klasse eingegliedert habe: Ein Cousin meiner Gastfamilie ist in meiner Klasse, weshalb schon vor meiner Ankunft die Schüler Bescheid wussten, dass "eine Deutsche" kommt. Er hatte auch von Anfang an gesagt, dass er mich gerne seinen Freunden vorstellen kann, aber gleich in meiner zweiten Stunde wurde ich von ein paar Mädchen angesprochen, ob ich nicht neben ihnen sitzen will, und einige Mädchen aus meiner Klasse haben immer einen Tisch für mich zu ihren geschoben oder mich in der Pause dorthin mitgenommen, wo sie so rumsitzen. Am ersten Tag war ich schon etwas überfordert, dass ich mir irgendwie 15 neue Namen auf einmal merken sollte - teilweise Namen, die ich zuvor noch nie gehört hatte.
Dieses ganze Interesse an "der Neuen" hat zwar über die Woche ein bisschen nachgelassen, aber sie versuchen mich immer noch so gut wie möglich in ihre Gespräche einzugliedern und fragen mich immer, ob ich weiß, wo mein nächster Unterricht ist, wenn ich ihn sozusagen "alleine" hab, und ob sie mich zum Raum bringen sollen, wofür ich sehr dankbar bin.

Ich hoffe, ich habe jetzt keinen wichtigen Punkt vergassen. Wie gesagt, zu anderen Sprachen hier in Englisch werde ich noch einmal extra was schreiben, genau so wie vielleicht über Vorurteile gegenüber Deutschen.
Also, bis zum nächsten Mal,
eure Josi

Hier mein Stundenplan:



-Im 4-Stündigen roten Block habe ich FQ1 = Physik und Chemie 
-Im 4-Stündigen lila Block habe ich Economía = Wirtschaft
-Im 2-Stündigen grünen Block habe ich Plástica1  = Kunst
-Im 2-Stündigen türkisen Block habe ich Cultura Científica (das Fach, von dem ich keine Ahnung habe, was es eigentlich ist, die Übersetzung wäre = Wissenschaftskultur)
-Ing = Inglés = Englisch
-LLC = Lengua y Literatura Castellano = Sanische Sprache und Literatur
-EDF = Educación Física = Sport
-Tutoría = Stunde mit seinem Klassenlehrer




Freitag, 3. Februar 2017

Meine erste Woche - das Leben in (m)einer spanischen Gastfamilie

Mein erster richtiger Post wird über das Leben in einer spanischen Familie sein und natürlich auch ein bisschen über meine Gastfamilie im Speziellen.

Zunächst einmal: meine Gastfamilie, bestehend aus einer Mutter, einem Vater, einer 9-jährigen Tochter (C), einem 7-jährigen Sohn (J) und einem 3-jährigen Sohn (P) , lebt in einer (für unsere Verhältnisse eher kleinen, für spanische Verhältnisse vollkommen normalgroßen) Wohnung.
Ich wurde von der Mutter und dem Mädchen schon am Flughafen total herzlich empfangen und die beiden Jungs haben sich auch wirklich gefreut mich zu sehen. P hat von Anfang an ununterbrochen geredet, und obwohl er für einen dreijährigen wirklich sehr gut spricht, verstehe ich ihn oft nicht richtig. Das macht ihm aber gar nichts - zur Not wiederholt er eben 10 mal das selbe :) Mit ihm spiele ich oft mit den Autos, mache Puzzle oder spiele Frisör - er liebt es, seine Haare zu stylen.
Während J am ersten Abend auch schon angefangen hat mit mir zu reden, war C immer eher still und schüchtern, aber mittlerweile taut auch sie ein bisschen auf.

Ich habe hier ein eigenes kleines, aber total gemütlich eingerichtetes Zimmer. Die Möbel hat die Familie extra für mich gekauft, da hier vorher ein Spielzimmer drinnen war. Aber alle betonen auch immer wieder, dass ich mich überall in der Wohnung aufhalten kann. So verbringe ich auch viel Zeit im Wohnzimmer, wenn ich mit den Jungs Kinderfilme oder Fußball schaue, oder Hausaufgaben mache, für die ich (eigentlich immer) den Übersetzer auf meinem Handy benutze (dort ist das W-Lan am besten)

Ein großer Unterschied zu Deutschland sind hier die Essens- und Schlafenszeiten. Unter der Woche muss ich morgens gegen 7:45 aufstehen - 1 1/2 Stunden später als sonst, mehr dazu aber nochmal in einem Post über die Schule. Zu Mittag essen wir dann meistens zwischen 15:30 und 16:30 - jedoch ohne die Kinder, da diese zum Mittagessen noch in der Schule sind. Abendessen gibt es immer so zwischen 21:00 ( wenn wir, ihrer Meinung nach nach "deutscher Zeit" essen) und 22:00 Uhr. (Am Wochenende auch mal um 23:00)
Wenn ich dann gegen 22:30 ins Bett gehe, bin ich meistens die erste - selbst die Kleinen sind dann noch (fast) hellwach.

Mit der Familie wird hier wirklich viel gemacht. Das hängt insbesondere mit den vielen Aktivitäten der Kinder zusammen und dass man so gut wie alles zu Fuß machen kann. Auch wenn C manchmal Klavierunterricht in Segovia hat, wo man mit dem Auto hinfahren muss, oder auch die andern ab und zu mal zum Fußalltrainig, das etwas außerhalb ist, gefahren werden, wird sehr viel gelaufen.
Auf dem Weg von der Sporthalle nach Hause kommt man dann am Supermarkt vorbei, an anderen kleinen Läden und, ganz wichtig, an ganz vielen Leuten, die man alle irgendwie kennt, sodass man für einen Weg von einem halben Kilometer - Kilometer oft über eine Stunde unterwegs ist - und das abends um 20:30 mit kleinen Kindern. Das ist aber eine ganz typisch spanische Sachen und eigentlich finde ich dieses ganze "Leben auf den Straßen" auch echt schön. Wenn es wärmer wird, und alle noch viel mehr draußen sind, wie mir erzählt wurde, kann ich aber sicher noch mehr dazu erzählen.

Ich hoffe, ich konnte euch meine Erfahrungen, die ich bis jetzt über mein Leben in der Familie hier gesammelt habe, gut näher bringen.

PS: (Nur für die, die mich auch wirklich kennen) : Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt, könnt ihr diese hier kommentieren, oder, wie es wahrscheinlich noch einfacher ist, mir einfach eine Nachricht über WhatsApp oder eine Mail schicken. Ich habe hier jedoch eine neue Nummer, also wenn jemand diese noch nicht hat, kann er gerne meine Eltern (oder eventuell Freunde) fragen)

Ich versuche auch, sobald wie möglich ein bisschen was über die Schule zu erzählen.

Bis dann, eure Josi


Kleine Info wegend der Namen: ich möchte hier generell keine Namen von Mitgliedern der Gastfamilie/Leuten aus der Schule nennen, aus dem einfachen Grund, dass das hier auch, mir völlig fremde Leute lesen können, und ich da ein bisschen Privatsphäre einhalten möchte :)

Hallo, hier bin ich!

Hallo an alle, die es bis hierher geschafft haben!

Als erste Info - ja, mir geht es gut. Aber ich war in der letzten Woche einfach zu beschäftigt, als mich bei allen zu melden :(

Obwohl ich, bevor es für mich nach Spanien losging, so etwas wie einen Blog nicht machen wollte - ich dachte, das nehme sicher zu viel Zeit in Anspruch, und habe mich gefragt, wer sich das überhaupt durchlesen würde - habe ich mich jetzt dazu entschieden, doch einige Sachen mit euch teilen zu wollen. Natürlich können wir auch Telefonieren, Emails oder Whats Apps schreiben, aber so können alle von euch direkt lesen, was ich zu erzählen habe.

Falls das hier auch Leute lesen, die ich nicht persönlich kenne...ich bin Josiane, 15 Jahre alt und mache momentan einen 5-Monatigen Auslandsaufenthalt in Spanien. Letzte Woche Samstag bin ich hier angekommen, am Flughafen von Madrid, und wohne seitdem, und bis Ende Juni, in einer Gastfamilie in einem Ort in der Nähe von Segovia.

Auf meinem Blog möchte ich ein bisschen erzählen, wie es mir hier so ergeht, was mir an Spanien besonders gut gefällt oder vielleicht auch, was ich an Deutschland vermisse.

Also, bis bald,
eure Josi