Donnerstag, 8. Juni 2017

Veränderungen in den letzten 2 Monaten und Sprachentwicklung

Hallo?! Ist noch irgendjemand da?! Also ich bin zumindest wieder da...und das, obwohl ich in den letzten gut 2 Monaten hier sehr still war...theoretisch könnt ihr alles, was ihr jetzt von mir hört, auch in etwa drei Wochen persönlich von mir erzählt bekommen, dann bin ich nämlich wieder da. Aber so ganz still wollte ich diesen Blog hier nicht enden lassen.

Deshalb erstmal eine Erklärung, warum so lange nichts mehr kam:
Erstens hatte ich keine Ahnung, worüber ich reden soll. Ich hatte mehrere Ideen, die mir dann aber so langweilig vorkamen und ich hatte wenn ganz aufwendigen Post mit vielen Fotos gemacht, die ich aber dann nicht hochladen wollte, weil ich auf den Bildern oft nicht alleine war und trotz Zensur der Gesichter nicht sicher war, ob ich die Fotos hochladen kann.
Außerdem spannt mich die Schule hier wirklich vollkommen ein. Wir haben noch bis und er Woche vor den Ferien total viele Arbeiten und ich muss echt einiges lernen.

Jetzt aber mal zu ein paar Sachen, die sich ein bisschen verändert haben, damit ihr grob auf dem Laufenden seid.

1.Familie:
Eigentlich hat sich nicht viel verändert, außer dass der Cousin meines Gastvaters, der in meine Klasse geht, zu uns gezogen ist. Ansonsten verstehe mich immer noch super gut mit allen!

2.Freunde:
Da hat sich schon ein bisschen mehr geändert. Mit den Mädchen, mit denen ich am Anfang mehr zu tun hatte, mache ich eigentlich gar nichts mehr. Das ist alles ein bisschen blöd gelaufen, aber was soll man machen... Dafür habe ich aber zwei "neue Freundinnen" gefunden, mit denen ich mich sehr gut verstehe und manchmal mache ich auch was mit meinem Gastcousin und seinen Freunden.

3.Schule:
In der Schule läuft alles gut. In diesem Trimester sieht es, zumindest bis jetzt, so aus, als würde ich alles bestehen. Ich verstehe schon viel mehr und benutze kaum noch mein Wörterbuch. Ich muss aber, wie gesagt, sehr viel lernen, was ziemlich nervig ist. Im Endeffekt sind die Noten, die ich hier schreibe, zwar egal, aber ich bin zu ehrgeizig um einfach nichts zu machen.

4.Sprache:
Hier merkt man wohl die größten Veränderungen und ich schätze mal, dazu kann ich auch schon fast mein endgültiges Fazit abgeben, ich glaube nicht, dass sich da in den nächsten 3 Wochen noch so viel verändert.
Am Anfang war es wirklich nicht einfach mit dem Spanisch. Ich musste fast immer nachfragen und die Sachen wurden für mich langsamer wiederholt oder erklärt und in manchen Fächern in der Schule hab ich nachmittags Vokabeln und Texte übersetzt und Arbeiten immer nur mit Wörterbuch geschrieben.
Nach etwa einem Monat, würde ich sagen, habe ich mich einigermaßen daran gewöhnt, immer spanisch zu reden und zu hören. Nach knapp 3 Monaten habe ich dann gemerkt wie ich wirklich Unterhaltungen geführt habe, ohne bei jedem Satz darüber nachzudenken, wie ich das sagen kann. Dann hatte ich so ein paar Wochen, wo ich das Gefühl hatte, nichts mehr verändert sich, aber ich merke immer noch wie ich immer sicherer werde und wie viel Spaß es mir macht, einfach auf spanisch zu reden.
Von anderen Leuten wurde mir auch  zum ersten mal ungefähr nach den genannten knapp drei Monaten gesagt, wie sehr ich mich schon verbessert habe. Leute, die ich seltener sehe, wie zum Beispiel die Geschwister meiner Gastmutter etc, sind total überrascht, wenn sie mich jetzt reden hören.
Während ich am Anfang, und auch meistens jetzt noch, denke, dass außenstehende Leute sobald sie mich reden hören, direkt wissen, dass ich Ausländerin bin, merken das gar nicht alle Leute. Wenn sie mich nebenbei was sagen hören, hört man das an meiner Aussprache etc anscheinen gar nicht mehr so doll. Und insbesondere wenn ich dann sage, wie lange ich schon hier bin, sind sie ganz überrascht, wie gut ich dafür schon spreche.
Natürlich gibt es immer noch viele Wörter, die ich nicht kenne, und einige Grammatiksachen, die ich immer auf eine Art sage und weiß, dass man mich zwar versteht, aber dass es so nicht komplett richtig ist, aber das ist im Endeffekt ja egal.
Und auch im Spanischunterricht in Deutschland werde ich nicht vollkommen durch die Decke gehen, was insbesondere an der Grammatik liegt. Teilweise habe ich von zum Beispiel von Verben unregelmäßige Formen in der Vergangenheit vergessen, weil man sie einfach nie benutzt, dafür bin ich aber bei anderen Verben um so sicherer und denke gar nicht mehr darüber nach.
In die Schule zu den Arbeiten nehme ich eigentlich gar nicht mehr mein Wörterbuch mit und es ist auch schon echt einige Wochen her, seit ich das letzte mal was für die Schule im Wörterbuch nachgeschlagen oder mit dem Übersetzer auf meinem Handy übersetzt habe.
Mittlerweile habe ich auch gar kein Problem mehr zum Beispiel etwas im Unterricht vorzulesen und ich finde es immer total nett, weil während es hier in den meisten Klassen ja eher unruhig ist, ist, wenn ich lese, jeder still. Aber in zwei Wochen habe ich einen Vortrag in Mathe, vor dem ich schon ein bisschen Bammel habe...
Insgesamt glaube ich auf jeden Fall dass man schon mit 5 Monaten Auslandsaufenthalt eine Sprache deutlich verbessern kann, und auch, wenn man sicherlich einen Unterschied zu Leuten merkt, die vielleicht ein ganzes Jahr weg waren, lernt man auch in der Hälfte der zeit unglaublich viel Neues dazu.
Auf jeden Fall war meine Gastfamilie eine ganz große Hilfe beim Spanisch-verbessern. Hier zu hause habe ich einfach immer mit Abstand am meisten gesprochen, den Kindern war es egal, ob meine Satzstrukturen richtig sind oder nicht und insbesondre meine Gastmutter und meine Gastschwester haben immer immer wieder ganz viele Wörter und Sachen erklärt. Außerdem merke ich auch den Unterschied, weil ich mehr mit meinen neuen Freundinnen mache, weil ich mit ihnen einfach total viel rede, während ich bei den anderen immer eher nebenan gestanden habe und was gesagt habe, wenn ich gefragt wurde.
Um selber meine Entwicklung zu sehen habe ich im Abstand von etwa 4 Wochen Videos von mir aufgenommen, in denen ich spanisch rede, die ich mir bis jetzt aber noch nicht angesehen habe...da bin ich schonmal gespannt...

So, das war es jetzt auch "schon". Bald könnt ihr mich ja mal live sprechen hören ;) Es freut mich, wenn sich jemand das hier durchgelesen hat. Wenn ich es zeitlich schaffe und dran denke kommt vielleicht nochmal was, während ich hier bin. Und wenn nicht, dann trotzdem: bis bald!

Donnerstag, 30. März 2017

So geht es mir...

Hallo und herzlich willkommen zurück auf meinem Blog!

Ich habe eben den folgenden Text geschrieben und überlegt, ob ich ihn wirklich veröffentlichen soll, weil er einmal nicht so interessant ist, glaube ich, und eigentlich ziemlich persönlich ist, und das Sachen sind, die man normalerweise seiner Mama, seiner besten Freundin (was ich natürlich schon getan habe) oder seinem Tagebuch erzählen sollte (apropos Tagebuch...das ist irgendwie nicht so meins. Nachdem ich in der ersten Woche jeden Tag einen Eintrag geschrieben habe, folgen nur noch leere Seiten :D)

Da ich grade kein Thema weiß, über das ich schreiben kann (bei Ideen immer gerne Bescheid sagen!), schreibe ich einfach ein bisschen darüber, wie es mir hier so geht.

Also zuerst einmal: mir geht es gut, sowohl körperlich, als auch seelisch.

Zum Körperlichen: Random fact: Hier in Spanien ist niemand krank. In den letzten zwei Monaten hat einmal ein Lehrer gefehlt, weil er krank war. Bei mir in der Schule in Deutschland ist das eindeutig öfter.
Aber eigentlich finde ich dass gar nicht schlimm, wenn man vielleicht nicht krank wird, wenn man hier ist, wobei ich ja auch in Deutschland nicht wirklich oft krank war...

Zum Seelischen: Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde, aber nicht so, dass ich wirklich Heimweh hätte. Ich denke, unter anderem liegt das daran, dass vollkommen normal ist, dass meine Familie etc nicht hier ist. Also das meine ich so: während ich in Deutschland war habe ich meine Freundinnen, die im Ausland sind/waren viel mehr vermisst, weil sie einfach gefehlt haben und weil ich es gewohnt war, dass sie da waren. Während ich hier bin ist es ja völlig klar, dass sie nicht da sind und es ist eher eine komische Vorstellung, wären sie hier.

Insgesamt habe ich auch ehrlich gesagt gar nicht so sonderlich viel Zeit an zu Hause und an meine Familie zu denken. Meistens vermisse ich sie wenn wir skypen oder mich jemand fragt, ob ich sie vermisse, und meine Freunde, die in Deutschland sind, vermisse ich immer, wenn ich auf Whats App in unserer Gruppe lese, dass sie sich für irgendwas verabreden oder so, wo ich auch gerne dabei wäre. Aber nein, auch, wenn das oft empfohlen wird, werde ich nicht aus irgendwelchen Gruppen austreten, um das zu verhindern, so kann ich einfach am besten en Kontakt halten und ich finde es auch gut, dass ich mitbekomme, was in Deutschland zu läuft.

Ich kann sagen, dass ich, außer an dem Wochenende an dem ich angekommen bin und mich das alles irgendwie ein bisschen überfordert hat, zweimal geweint habe...beide Male, als ich nachts aufgewacht bin und geträumt hatte, dass ich wieder nach Hause komme. Natürlich ist Nachhausekommen kein schlimmer Gedanke für mich und ich freue mich ja auch, meine Familie wieder zu sehen (und ich fühle mich auch ziemlich dumm dabei, zu weinen, wenn ich daran denke, nach Hause zu kommen, weil ich meine Familie ja unglaublich doll lieb hab und keineswegs unglücklich zu Hause bin) aber der Gedanke, dass ich dann nicht mehr hier bin, ist einfach ganz komisch.
Bevor ich nach Spanien geflogen bin, konnte ich ja theoretisch immer wissen, dass ich meine Familie und meine Freunde und so ja in 5 Monaten wieder sehen würde und dass alles so sein würde wie immer, wenn ich heim komme. Aber wenn ich hier weg gehe, wird selbst, wenn ich in den Ferien wieder her komme, um die Leute hier zu besuchen, nichts wieder so sein, wie jetzt. Ich werde immer nur ein Gast sein und nicht mehr hier wohnen und eine Familie haben und zur Schule gehen und ein eigentlich ganz normales Leben führen.
Aber immerhin sind es noch drei Monate, bis ich wieder zurück gehe, weshalb ich eigentlich aufhören sollte, mir darüber Gedanken zu machen.

Aber hier kann ich eigentlich noch mal kurz erwähnen, wie es mir ging, bevor ich weggegangen bin...
insgesamt habe ich nicht viel darüber nachgedacht, bald nicht mehr zu Hause zu sein. Aber sobald mich irgendjemand darauf angesprochen hat, bin ich immer unglaublich traurig geworden. Insbesondere, weil ich mich gefragt habe, warum ich eigentlich weg gehe. Weil ich doch eigentlich ein perfektes Leben in Deutschland habe, mit der allerbesten Familie überhaupt und meinem tollen Freunden und einer guten Schule und so weiter. Aber insbesondere jetzt weiß ich, dass es nochmal ganz anders sein wird, hier weg zu gehen. Auch wenn das hier natürlich nicht meine richtige Familie sind und ich auch meine Freunde hier viel kürzer kenne, als die in Deutschland.

Ein anderer Punkt, der mir negativ aufstößt, wenn ich daran denke, nach Hause zu kommen, ist, dass   ich hier theoretisch tun und lassen kann was ich will, ohne dass ich mir Gedanken über meine Zukunft machen muss (dass hier irgendwelche Straftaten oder so ausgeschlossen sind, ist ja logisch) Natürlich vergeht die Zeit hier genau so wie in Deutschland, aber da ich immer weiß, dass ich hier weder studieren noch arbeiten etc werde, mache ich mir darüber auch gar keine Gedanken. Wenn ich gefragt werde, was ich mal werden möchte, sage ich immer, dass ich es noch nicht wirklich weiß. Während die Leute hier nämlich jetzt einen Fachbereich wählen müssen, in dem sie in zwei Jahren ihren Abschluss machen, und der die Auswahl an Studiengängen, die man danach wählen kann, schon einschränkt, habe ich ja noch Zeit.
Ich habe eigentlich keine Angst vor der Zukunft, oder Angst davor, nicht zu wissen, was ich einmal machen will, aber hier denke ich einfach kaum darüber nach (genau so wenig wie über Noten, die ich bekomme und die ab nächstem Schuljahr tatsächlich schon für mein Abitur zählen werden) was mir eindeutig gut tut. Das ist so ein bisschen, wie vor der ungewissen Realität zu fliehen. Natürlich gibt es hier auch Probleme und Schwierigkeiten, aber die sind im Gegensatz zu der Wichtigkeit, die die in Deutschland für mich persönlich hätten, ein Kinderspiel.

Also, damit das kein so negativer Post wird:
Ich bin hier unglaublich glücklich und soo froh, mich vor etwas über einem Jahr dazu entschieden habe, das hier zu machen. Wie ich schon erwähnt habe, möchte ich auch (zumindest aktuell) gar nicht nach Hause. Ich fühle mich unglaublich wohl in meiner Gastfamilie, das ist wie ein zweites zu Hause, und im Ort, in dem ich wohne, fühlt sich an, als würde ich schon viel länger als zwei Monate durch die Straßen laufen und nicht, als hätte ich vor einigen Wochen alles zum ersten Mal gesehen.
Also, bitte keine Sorgen machen, mir geht es gut!

Bald, wenn ich wieder irgendeine sinnvolle Idee habe, kommt dann auch wieder ein Post über irgendwas interessantes...das ist jetzt irgendwie nur ein bisschen Gelaber gewesen...
Also, allerliebste Grüße aus (dem aktuell tatsächlich mal sonnigen) Spanien,
eure Josi


Sonntag, 12. März 2017

Salir con amigos

Hallihallo allerseits,

da mich meiner lieber Onkel grade beim Skypen auf die Idee gebracht hat, werde ich heute darüber schreiben, was man hier macht, wenn man sich mit Freunden trifft.

Wenn ich mich in Deutschland mit Freunden treffe, kann das sowohl unter der Woche nachmittags, als auch am Wochenende abends sein. Dann treffen wir uns bei jemandem zu Hause, quatschen, schauen einen Film, spielen was oder bestellen Pizza und so Sachen. Manchmal gehen wir auch ins Kino oder essen sonst irgendwo was. Und entweder trifft man sich eben nur mit einer oder zwei Freundinnen, oder auch mal mit drei oder vier...

Natürlich gibt es auch hier Leute, die sich unter der Woche mal mit nem Freund treffen, aber generell ist das eher die Ausnahme. In der Bibliothek hier habe ich auch schon zweimal Leute aus meiner Schule gesehen, die sich zum Lernen getroffen haben, aber hier ist das meistens so, dass man die Tage unter der Woche nutzt, um zu lernen, Hausaufgaben oder Sport zu machen, und man dann an den Wochenenden die Zeit mit seinen Freunden verbringt.

Wenn wir uns also am Wochenende treffen (da sagt man dann: Salir con sus amigos, was so viel heißt, wie, mit seinen Freunden ausgehen/weggehen), gehen wir wirklich aus/raus/was auch immer. Wie ich ja schonmal erwähnt habe, findet hier viel mehr auf der Straße und draußen statt, als bei uns, und das auch im Winter, wenn es nicht unbedingt wärmer ist als in Deutschland.
Man sitzt dann also einfach so an der Straße rum. Da gibt es immer wieder Bänke, oder irgendwelche anderen Dinge, auf die man sich setzten kann, oder man sitzt in Hauseingängen etc. und redet und hört Musik. Die meisten Grüppchen von Leuten aus meiner Klasse und aus meiner Stufe treffen sich in der Nähe von der Schule, und da gibt es auch Süßigkeitenläden, wo immer wieder Leute rein gehen um was zu kaufen, deshalb läuft man auch immer mal wieder ein bisschen rum. Außerdem sind auch immer ältere Schüler dabei, die schon Autos haben, das heißt manche hocken sich auch in/auf die Autos...
Zweimal sind wir jetzt auch schon was zu Abend essen gegangen. Hier im Ort gibt es eine Pizzeria, in der es aber auch Bocadillos (belegte Baguettes, also auch warme) und Salate etc gibt, in der es Samstagabends nur so von Jugendlichen wimmelt.
Außerdem gibt es hier auch eine Bar, in der eigentlich nur Leute in meinem Alter sind, obwohl an der Tür groß steht, dass der Eintritt für Leute unter 16 Jahren verboten ist. Mehr als Bier wird da an alkoholischen Getränken aber auch nicht verkauft, glaube ich. Da gibt es auch einen Tischkicker, Darts, eine Playstation etc.

Freitags gehen viele Leute auch nach Segovia, was hier die nächstgrößere Stadt und etwa 20 min mit dem Bus entfernt ist. Da machen die aber eigentlich das selbe wie hier, also zu McDonalds gehen und rumsitzen/stehen, reden und Musik hören.

Was ja natürlich auch viele Jugendliche in Deutschland machen, zu denen ich aber eher nicht gehört habe, ist, am Wochenende feiern zu gehen. Bis jetzt war ich einmal bei so einer "Outdoor-Disko" mit Mädchen aus meiner Klasse an Karneval. Da wurde dann auch einiges an Alkohol getrunken, aber ich finde es wirklich angenehm, dass die Leute sich nicht immer betrinken, wenn sie sich treffen.
Der Abend (bzw die Nacht, wir waren da nämlich so von 21:30-3:00 Uhr) war auch echt ganz cool, und ich hab nochmal einige neue Leute kennengelernt (dass das größtenteils ältere Typen aus meiner Schule waren, muss ich hier jetzt eigentlich nicht erwähnen) aber irgendwie bin ich da insgesamt nicht so der Typ dafür.

Insgesamt sieht man auch immer mal wieder, wenn man am Wochenende draußen ist, am späten Vormittag oder Nachmittags Leute in meinem Alter die zusammen irgendwo sitzen, aber ich glaube, die meisten andern schlafen den ganzen restlichen Tag, insbesondere, wenn sie am Abend zuführt bis in den Morgen weg waren.

Ich kann auch nochmal kurz erzählen, wie das bei meinen Gasteltern so mit dem Weggehen aussieht. Am Wochenende sind sie eigentlich abends immer in einer Bar (die einem Bekannten von ihnen gehört) mit einigen Freunden. Meistens sind das so 3-4 Paare, die alle Kinder in dem Alter von meinen Gastgeschwistern haben. Wenn ich nicht mit meinen Freunden weg bin, gehe ich dann da auch mit. Die Erwachsenen sitzen halt rum und trinken Bier und Cola und unterhalten sich. Für die Kinder ist das auch ein idealer Platz, da eine Tür die Bar und einem "Markt" verbindet (Das ganze Gebäude wird "mercado" genannt). Also das ist wie so ein langer, breiter Flur, der an den Seiten so Verkaufsfenster wie bei Marktständen hat, der eben überdacht, bzw geschlossen ist, wo die Kinder eben auch Abends noch Fußball oder irgendetwas anderes spielen können.

Und Sonntags gehen wir dann meistens auch nochmal morgends, bzw in der deutschen Mittagszeit, also gegen 13:30/14:00, vor dem Mittagessen raus. Da gibt es dann immer so 2 bis 3 Bars, und in mindestens einer findet man immer jemanden, den man kennt. Also es wird sich nicht verabredet, sondern man läuft einfach ein bisschen rum und findet sich sozusagen so.

So, das war es jetzt auch schon wieder, ich gehe jetzt mit meiner Gastschwester raus, ein bisschen rumlaufen und dann gehen wir zur Oma Mittagessen!
Bis zum nächsten Mal, Eure Josi

(Tut mir übrigens Leid, dass diesmal keine Bilder dabei sind, aber wenn ich mich mit Freunden treffe, mache ich ja nicht den ganzen Abend Fotos davon :D)



Samstag, 25. Februar 2017

Essen - Comida

Hallo, da bin ich wieder!
Leider komme ich insbesondere unter der Woche eigentlich gar nicht dazu, mir mal Zeit für den Blog zu nehmen, aber jetzt ist ja Wochenende! Übrigens: Ich bin jetzt schon seit 4 Wochen hier!
Und weil das doch so was schönes ist, rede ich heute über: ESSEN!


Das erste Essen, was ich fotografiert habe,
seit in aus Deutschland weg bin :D
Bzw so ein bisschen, wie sich meine Ernährung verändert hat, was man hier isst, was es in Deutschland nicht gibt (oder andersherum)

Zunächst einmal kann ich sagen, dass ich mich langsam aber sicher an die Essenszeiten hier gewöhne! Ich bekomme meistens erst so gegen 15:00 Hunger und auch abends habe ich dann noch/erst Appetit, wenn wir hier essen, was daran liegt, dass man gegen 17:00/18:00 immer nochmal snackt, was ein belegtes Baguette, ein Yoghurt oder einfach ein paar Kekse oder Obst sein kann. (Diese "Mahlzeit nennt man hier übrigens "Merienda" (Übersetzung:Imbiss))

Abendessen mit ein paar Mädels
aus meiner Klasse:
Bocadillo mit Tunfisch und Paprika
Aber mal zu dem, was ich hier so esse: Morgens frühstücken wir eigentlich immer Cornflakes oder irgendwelche anderen Müsli-mäßigen Sachen. Meistens fange ich alleine an zu frühstücken und dann kommen zwei meiner Gastgeschwister dazu - meine Gasteltern ziehen sich dann noch um/machen sich fertig, nachdem sie den beiden kleineren beim Anziehen geholfen haben, und mein kleinster Gastbruder trinkt morgens meistens nur einen Kakao im Bett. Das Frühstück (unter der Woche) ist bei mir auch ziemlich kurz, weil ich meistens wenig Zeit habe und mir dann auch noch mein Essen für die Schule mache. Was ich in die Schule mitnehme, kommt darauf an, was halt grade da ist und worauf ich Lust habe. Manchmal ist das ein Baguette/Toast mit Frischkäse oder sonstigem Käse, manchmal ein Apfel oder eine Mandarine oder einfach Kekse und ein Müsliriegel. Außerdem nimmt hier jeder diese kleinen 200ml-Tetrapacks (wie oben auf dem Bild auch) mit in die Schule. Entweder mit Saft oder mit so etwas wie Kakao. In meiner Schule gibt es übrigens auch eine Art Kiosk, da werden jedoch nur Süßigkeiten verkauft, und die Leute, die sich was richtiges kaufen wollen, können zu nem Laden, gegenüber von der Schule gehen, der Bocadillos verkauft (also so belegtes Baguette)
Aber von den Mädels, mit denen ich in der Pause immer zusammen bin, "frühstücken" immer einige "Palomitas" ("Palomitas" heißt eigentlich Popcorn, und so heißt auch das Popcorn, dass man im Kino kaufen kann (das hier übrigens normalerweise salzig und nicht süß ist) , aber man kann hier in den Läden so Zeug kaufen, was eine Konsistent ähnlich wie Erdnussflips hat, aber in der Form von Popcorn)



lauter Meeresgedöns...hat meine Gastoma
gekocht, und mir vorbeigebracht, als
meine Gastmunter nicht zum
Mittagessen kommen konnte

Am Wochenende sieht das dann etwas anders aus...so ein richtiges Frühstück mit der Familie, ganz in ruhe und einem voll gedeckten Tisch, ist dass aber trotzdem nicht. Da ist meine Gastmutter auch noch beim Frühstück dabei und wir frühstücken meistens "Tostada" (die Übersetzung dafür ist eigentlich Toast, aber die toasten hier einfach Baguette in der Pfanne :D) Das gibts dann mit Butter, Frischkäse oder Öl und Salz (letzteres habe ich noch nicht probiert und ist, glaube ich, auch nicht so mein Fall zum Frühstück) 
Außerdem gibt es am Wochenende immer frischgepressten Organgensaft.

Um sonst mal zu Getränken zu kommen...wie in eigentlich allen Ländern außer Deutschland, trinkt man hier stilles Wasser, was mir vollkommen Recht ist. Hier bei uns (und auch in den Haushalten, in denen ich das bis jetzt mitbekommen habe) werden so Wasser-Kanister gekauft und dann damit immer wieder Glasflaschen aufgefüllt. Man kann hier theoretisch auch das Leitungswasser trinken, aber das schmeckt ein bisschen komisch, finde ich. Außerdem hat meine Gastfamilie immer Cola (in Dosen) zu Hause - Cola light für meine Gastmutter, Cola Zero für meinen Gastvater. Die Kinder bekommen davon nichts, und ich nehme mir ab und zu mal eine.

Und kleine Wasserflaschen sind eigentlich das einzige "Nahrungsmittel", was ich mir hier selbst kaufe. Da es bei den Kindern in der Schule Wasser für alle gibt, bin ich die einzige, die so Flaschen "braucht". 

Um zum Mittagessen zu kommen: meistens esse ich mit meiner Gastmunter (die Kinder essen in der Schule und mein Gastvater hat irgendwie oft schon gegessen, wenn ich komme) Sie macht Sonntags für die ganze Woche irgendein Püree (mit dem termomix :)) aus verschiedenstem Gemüse, was immer ziemlich gut schmeckt. Das ist dann normalerweise der 1.Gang (was in Spaniern ja ganz typisch ist, dass man "primer plato" und "segundo plato" hat) und dann gibt es Spiegelei oder Fisch oder manchmal auch Nudeln. Dazu wird immer Brot gegessen. Dass es in andern Ländern nicht so Brot gibt wie in Deutschland, weiß man ja, aber hier isst man so anderen Dinger dazu. Ich füge einfach mal ein Bild ein. Das ist wie so getrocknetes Brot, ich kann das schlecht erklären. Und manchmal gibt es auch Baguette.
"Brot"


Zu Abend essen wir dann eigentlich alle zusammen. An 1-2 Tagen die Woche hat meine Gastmutter Abends Flamenco, also da isst sie nicht mit uns. Dann gibt es meistens Calamaris oder sonst irgendwas einfaches. Wenn meine Gastmutter da ist, macht sie meistens Fisch, manchmal für alle, und manchmal gibt es für die anderen Fleisch. Was mir grade erst so auffällt - abends haben wir hier immer nur ein Gericht, aber dafür sind die Portionen um so größer.
Prinzipiell gibt es dazu manchmal Salat, aber dass man hier einfach ein Gemüse kocht, ist eher selten. Einmal hatten wie in der Pfanne gebratenen Spargel und einmal irgendein Gemüse hier aus der Region. Dazu gibt es dann aber natürlich "Brot". Kartoffel habe ich hier noch keine gesehen und auch Reis oder Nudeln gibt es eher selten - Reis in der Paella und Nudeln dann halt als Extra-Gericht mit irgendeiner Soße, aber nicht als Beilage.
Pizza und Fußball
Und Freitags ist Pizzatag - also entweder wird Pizza selbst belegt, bei der Pizzeria bestellt oder einfach Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben :D

Die ersten Erdbeeren für
dieses Jahr - im Februar
Meistens essen wir hier auch, sowohl nach dem Mittag- als auch nach dem Abendessen, Nachtisch, also einen Yoghurt oder Obst und wenn ich nach einem "2-Gänge-Menü" mal keinen Hunger mehr hab, heißt es, dass ich so wenig esse :D


Essen, was ich mir sonst bis jetzt noch gekauft habe, sind Süßigkeiten. Manchmal esse ich ein bisschen Schokolade aus Deutschland, die ich mir mitgebracht habe, aber hier gibt es in mehreren Läden diese Teile, wo man sich selber Gummibärchentüten zusammenstellen kann, was ich ziemlich cool finde :D

(PS: wenn ihr auf die Bilder draufklickt, werden sie größer :D)

Ich hoffe, Euch hat dieser Beitrag gefallen und konnte euch nochmal einen guten Einblick in mein Leben hier in Spanien geben.
Bis zum nächsten Mal,
eure Josi

Sonntag, 5. Februar 2017

Meine erste Schulwoche - so ist Schule in Spanien

Wie schon angekündigt möchte ich ein bisschen was über die Schule hier berichten.

Schulsystem:

Zunächst einmal zu den Zeiten und dem Stundenplan: Die Schule hier beginnt um 8:40 und da ich nur einen etwa 5-Münitigen Fußweg dort hin habe, laufe ich gegen halb neun los.
Dann hat man 2 Blöcke Unterricht mit einer halbstündigen Pause dazwischen. Ein einzelner Block besteht aus 3 mal 50 Minuten Unterricht und je 5-minütigen Pausen zwischen den Fächern um den Raum zu wechseln.

Um mal kurz das Schulsystem hier in Spanien zu erklären:
Der Kindergarten geht hier, so wie auch in Deutschland, etwa von 3 bis 6 Jahre. Jedoch wird diese Zeit schon zur Schulzeit gezählt. Die richtige Grundschule (Educación Primaria) fängt dann an, wenn man 6 Jahre alt ist und dauert sechs Jahre. Diese beiden "Schularten" zählen zum "Colegio" Danach kommt man auf die weiterführende Schule (Instituto) Diese geht hier generell nur 4 Jahre lang (und ich besuche gerade dieses vierte Jahr) Damit sind die Schüler dann fertig wenn sie etwa 16 Jahre alt sind und haben so etwas wie die Mittlere Reife. Jetzt kann jeder entscheiden : will man das Bachillerato (Abitur) machen, um danach studieren zu können, oder doch lieber eine Ausbildung. Je nach dem, besucht man die Schule noch zwei Jahre länger oder hört auf.
So gibt es hier das System mit Gymnasium, Realschule und Hauptschule nicht.

meine Schule

Fächer:

Auf meiner Schule gibt es ein gemischtes Klassen- und Kurssystem. Fächer, die jeder hat, wie Spanisch, Englisch, Geschichte, Sport und Ethik (es gibt wohl auch katholische Religion, aber in meiner Klasse haben alle Ethik) hat man in der Klassengemeinschaft. In Mathe kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen / wird eingeteilt, weshalb dies klassenübergreifend stattfindet. Und dann gibt es noch einige andere Fächer, zwischen denen man wählen kann. Ich wurde in Wirtschaft, Physik und Chemie (hier ein Fach), Kunst und "Cultura Científica" (ich weiß immer noch nicht so recht, was das ist - momentan reden wir über den menschlichen Körper, Gesundheit etc, aber bis jetzt mag ich es ziemlich gerne) gesteckt. Das sind dann die Fächer, die man auch mit Schülern aus andern Klassen zusammen hat. Insgesamt gibt es auf meiner Schule drei Klassen pro Stufe.

Ganz am Ende dieses Beitrags füge ich ein Bild meines Stundenplans hinzu.

Insbesondere Physik und Chemie, Wirtschaft und Geschichte finde ich ziemlich schwer, weil es hier immer unglaublich viele Wörter gibt, die ich nicht kenne. Das Niveau in Englisch hingegen ist ... sehr niedrig. Aber darüber, wie andere Sprachen hier gelernt und gehandhabt werden, mache ich mal einen extra Post, da es dazu wirklich viel zu sagen gibt. Mathe ist in Ordnung - das Thema, was momentan durchgenommen wird, hatte ich in Deutschland schon (letztes Jahr, in der 9. Klasse, also ist schon ein bisschen was in Vergessenheit geraten) und die Anzahl an Wörtern, die ich nachfragen/nachschauen muss, hält sich in Grenzen.

Ein Fach, das ich hier ganz cool finde ist Sport. Das liegt nicht daran, dass ich den Sportunterricht mag, sondern, dass man an dem Tag, an dem man Sportunterricht hat, immer in Jogginghose/Leggins und Sportschuhen (egal ob dunkle oder helle Sohle) in die Schule kommt, da man sich nicht extra umzieht. Das klingt jetzt vielleicht etwas komisch, in seinen normalen Klamotten Sport zu machen, aber in der Turnhalle ist es sowieso so kalt, dass alle ihre Pullis und teils sogar Schals anlassen. Und richtige viel bewegen muss man sich auch nicht. Dafür kann man den ganzen Tag in bequemen Klamotten rumlaufen, ohne dass man sich "underdressed" fühlt.

Räume und Bücher:

Was mich von Anfang an ziemlich verunsichert hat, sind die Räume, in denen die verschiedenen Fächer stattfinden. Ich habe bis jetzt noch keine Ordnung in der Nummerierung der Räume feststellen können und die Schule ist teils wirklich ziemlich verwinkelt und es gibt kleine Flure mit "versteckten" Räumen. Insbesondere wenn ich den Raum wechseln muss, und im nächsten Fach niemand mit mir ist, mit dem ich das vorherige Klasse hatte, war das etwas kompliziert.
Das einzige, was es etwas einfacher macht, ist, dass an jedem Raum steht, was für eine Art Raum es ist - ob Biologie, Kunst, Mathe oder Englisch (und ja, selbst Fächer wie Englisch und Mathe haben extra Räume. Den Sinn davon habe ich nicht ganz verstanden, da sich diese Räume kein bisschen voneinander unterscheiden. Und diese Beschriftung der Räume bedeutet übrigens (leider) nicht, dass gleiche Räume beieinander liegen - das wäre ja zu einfach.

Was hier in Spanien außerdem ein bisschen doof geregelt ist, wie ja auch in einigen Bundesländern in Deutschland (in Hessen glücklicherweise ja nicht) ist, dass man seine Bücher selber kaufen muss. Insbesondere für mich, wo ich nur etwa die Hälfte des Schuljahrs da bin, würde das ziemlich teuer werden, alle Bücher zu kaufen. Deshalb haben wir in den Fächern, für die wir die Bücher eher selten brauchen, einfach ein paar Themen kopiert. Ein paar werde ich mir dann aber doch kaufen müssen.

Verhalten in der Schule und Hausaufgaben:

Schon vor meinem ersten Schultag wurde ich davor "gewarnt", dass man hier in Spanien ziemlich viel für die Schule zu Hause am Nachmittag machen muss, wovor ich ein bisschen abgeschreckt war, da ich in Deutschland im letzten Jahr keinen Lehrer hatte, bei dem ich wirklich viele Hausaufgaben etc machen musste. Bis jetzt hält sich das aber wirklich in Grenzen, finde ich. In den meisten Fächern macht nie irgendjemand die Hausaufgaben, sodass sie sowieso noch einmal komplett in der nächsten Stunde durchgearbeitet werden. Und das, was man wirklich machen muss ist echt ok. Das einzig mühsame, das ich momentan machen muss, ist ein Buch, das ich für den Spanischunterricht lesen muss, und ziemlich schwer ist.

Insbesondere in der Schule habe ich gemerkt, dass die ganzen "Cliches", die es über die Deutschen/die deutsche Schule gibt, größtenteils wirklich zutreffen. Hier in Spanien ist es völlig normal, wenn man mit seinem Sitznachbar ununterbrochen redet oder im Unterricht aufsteht. Was ich besonders komisch finde, ist, dass man sich hier nicht meldet. Wenn man etwas zu sagen hat, tut man es einfach und hofft, dass einem der Lehrer (oder vielleicht sogar ein paar Schüler) zuhören. Das führt jedoch dazu, dass der Lehrer oft nur mit einzelnen Unterricht macht, bzw sich mit einzelnen unterhält und andere nichts mitbekommen (ob sie es wollen würde, ist die andere Frage). Das ist natürlich nicht in allen Fächern so, aber in einem Großteil schon. Was hier auch anders ist, ist, dass die Lehrer geduzt und mit Vornamen angesprochen werden. Während es im Englischen beispielsweise gar keinen Unterschied zwischen "Du" und "Sie" gibt, hat man dies in der Spanischen Sprache schon, nur wird hiervon nur selten Gebrauch gemacht.
Das alles führt dazu, dass es diesen Respekt, den man in Deutschland vor seinen Lehrern hat (oder haben sollte, zumindest ab einem gewissen Alter, in das ich 15-Jährige doch dazu zähle) nicht so gibt. Der Lehrer hat hier nicht eine solche Autoritätsfunktion. Zudem habe ich das Gefühl, dass die meisten Lehrer gar nicht die Möglichkeit haben, durchzugreifen. Den Schülern wurde nicht von klein auf beigebracht, wie man sich eigentlich gegenüber Erwachsenen verhalten zu hat - einigen Lehrern scheint das egal zu sein, eben weil es hier in Spanien normaler ist, aber andere versuchen immer wieder, die Klasse unter Kontrolle zu bekommen, schaffen es aber nicht wirklich.
Das alles macht den Unterricht für mich eindeutig anstrengender als den in Deutschland, weil einfach alle immer reden und man mehr Konzentration braucht, um alles mitzukriegen. Und der Fakt, dass ich natürlich, insbesondere aufgrund fehlenden Fachvokabulars, sowieso mehr Schwierigkeiten habe mitzukommen.

Integration:

Um mal dazu zu kommen, wie ich mich bis jetzt in die Klasse eingegliedert habe: Ein Cousin meiner Gastfamilie ist in meiner Klasse, weshalb schon vor meiner Ankunft die Schüler Bescheid wussten, dass "eine Deutsche" kommt. Er hatte auch von Anfang an gesagt, dass er mich gerne seinen Freunden vorstellen kann, aber gleich in meiner zweiten Stunde wurde ich von ein paar Mädchen angesprochen, ob ich nicht neben ihnen sitzen will, und einige Mädchen aus meiner Klasse haben immer einen Tisch für mich zu ihren geschoben oder mich in der Pause dorthin mitgenommen, wo sie so rumsitzen. Am ersten Tag war ich schon etwas überfordert, dass ich mir irgendwie 15 neue Namen auf einmal merken sollte - teilweise Namen, die ich zuvor noch nie gehört hatte.
Dieses ganze Interesse an "der Neuen" hat zwar über die Woche ein bisschen nachgelassen, aber sie versuchen mich immer noch so gut wie möglich in ihre Gespräche einzugliedern und fragen mich immer, ob ich weiß, wo mein nächster Unterricht ist, wenn ich ihn sozusagen "alleine" hab, und ob sie mich zum Raum bringen sollen, wofür ich sehr dankbar bin.

Ich hoffe, ich habe jetzt keinen wichtigen Punkt vergassen. Wie gesagt, zu anderen Sprachen hier in Englisch werde ich noch einmal extra was schreiben, genau so wie vielleicht über Vorurteile gegenüber Deutschen.
Also, bis zum nächsten Mal,
eure Josi

Hier mein Stundenplan:



-Im 4-Stündigen roten Block habe ich FQ1 = Physik und Chemie 
-Im 4-Stündigen lila Block habe ich Economía = Wirtschaft
-Im 2-Stündigen grünen Block habe ich Plástica1  = Kunst
-Im 2-Stündigen türkisen Block habe ich Cultura Científica (das Fach, von dem ich keine Ahnung habe, was es eigentlich ist, die Übersetzung wäre = Wissenschaftskultur)
-Ing = Inglés = Englisch
-LLC = Lengua y Literatura Castellano = Sanische Sprache und Literatur
-EDF = Educación Física = Sport
-Tutoría = Stunde mit seinem Klassenlehrer




Freitag, 3. Februar 2017

Meine erste Woche - das Leben in (m)einer spanischen Gastfamilie

Mein erster richtiger Post wird über das Leben in einer spanischen Familie sein und natürlich auch ein bisschen über meine Gastfamilie im Speziellen.

Zunächst einmal: meine Gastfamilie, bestehend aus einer Mutter, einem Vater, einer 9-jährigen Tochter (C), einem 7-jährigen Sohn (J) und einem 3-jährigen Sohn (P) , lebt in einer (für unsere Verhältnisse eher kleinen, für spanische Verhältnisse vollkommen normalgroßen) Wohnung.
Ich wurde von der Mutter und dem Mädchen schon am Flughafen total herzlich empfangen und die beiden Jungs haben sich auch wirklich gefreut mich zu sehen. P hat von Anfang an ununterbrochen geredet, und obwohl er für einen dreijährigen wirklich sehr gut spricht, verstehe ich ihn oft nicht richtig. Das macht ihm aber gar nichts - zur Not wiederholt er eben 10 mal das selbe :) Mit ihm spiele ich oft mit den Autos, mache Puzzle oder spiele Frisör - er liebt es, seine Haare zu stylen.
Während J am ersten Abend auch schon angefangen hat mit mir zu reden, war C immer eher still und schüchtern, aber mittlerweile taut auch sie ein bisschen auf.

Ich habe hier ein eigenes kleines, aber total gemütlich eingerichtetes Zimmer. Die Möbel hat die Familie extra für mich gekauft, da hier vorher ein Spielzimmer drinnen war. Aber alle betonen auch immer wieder, dass ich mich überall in der Wohnung aufhalten kann. So verbringe ich auch viel Zeit im Wohnzimmer, wenn ich mit den Jungs Kinderfilme oder Fußball schaue, oder Hausaufgaben mache, für die ich (eigentlich immer) den Übersetzer auf meinem Handy benutze (dort ist das W-Lan am besten)

Ein großer Unterschied zu Deutschland sind hier die Essens- und Schlafenszeiten. Unter der Woche muss ich morgens gegen 7:45 aufstehen - 1 1/2 Stunden später als sonst, mehr dazu aber nochmal in einem Post über die Schule. Zu Mittag essen wir dann meistens zwischen 15:30 und 16:30 - jedoch ohne die Kinder, da diese zum Mittagessen noch in der Schule sind. Abendessen gibt es immer so zwischen 21:00 ( wenn wir, ihrer Meinung nach nach "deutscher Zeit" essen) und 22:00 Uhr. (Am Wochenende auch mal um 23:00)
Wenn ich dann gegen 22:30 ins Bett gehe, bin ich meistens die erste - selbst die Kleinen sind dann noch (fast) hellwach.

Mit der Familie wird hier wirklich viel gemacht. Das hängt insbesondere mit den vielen Aktivitäten der Kinder zusammen und dass man so gut wie alles zu Fuß machen kann. Auch wenn C manchmal Klavierunterricht in Segovia hat, wo man mit dem Auto hinfahren muss, oder auch die andern ab und zu mal zum Fußalltrainig, das etwas außerhalb ist, gefahren werden, wird sehr viel gelaufen.
Auf dem Weg von der Sporthalle nach Hause kommt man dann am Supermarkt vorbei, an anderen kleinen Läden und, ganz wichtig, an ganz vielen Leuten, die man alle irgendwie kennt, sodass man für einen Weg von einem halben Kilometer - Kilometer oft über eine Stunde unterwegs ist - und das abends um 20:30 mit kleinen Kindern. Das ist aber eine ganz typisch spanische Sachen und eigentlich finde ich dieses ganze "Leben auf den Straßen" auch echt schön. Wenn es wärmer wird, und alle noch viel mehr draußen sind, wie mir erzählt wurde, kann ich aber sicher noch mehr dazu erzählen.

Ich hoffe, ich konnte euch meine Erfahrungen, die ich bis jetzt über mein Leben in der Familie hier gesammelt habe, gut näher bringen.

PS: (Nur für die, die mich auch wirklich kennen) : Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt, könnt ihr diese hier kommentieren, oder, wie es wahrscheinlich noch einfacher ist, mir einfach eine Nachricht über WhatsApp oder eine Mail schicken. Ich habe hier jedoch eine neue Nummer, also wenn jemand diese noch nicht hat, kann er gerne meine Eltern (oder eventuell Freunde) fragen)

Ich versuche auch, sobald wie möglich ein bisschen was über die Schule zu erzählen.

Bis dann, eure Josi


Kleine Info wegend der Namen: ich möchte hier generell keine Namen von Mitgliedern der Gastfamilie/Leuten aus der Schule nennen, aus dem einfachen Grund, dass das hier auch, mir völlig fremde Leute lesen können, und ich da ein bisschen Privatsphäre einhalten möchte :)

Hallo, hier bin ich!

Hallo an alle, die es bis hierher geschafft haben!

Als erste Info - ja, mir geht es gut. Aber ich war in der letzten Woche einfach zu beschäftigt, als mich bei allen zu melden :(

Obwohl ich, bevor es für mich nach Spanien losging, so etwas wie einen Blog nicht machen wollte - ich dachte, das nehme sicher zu viel Zeit in Anspruch, und habe mich gefragt, wer sich das überhaupt durchlesen würde - habe ich mich jetzt dazu entschieden, doch einige Sachen mit euch teilen zu wollen. Natürlich können wir auch Telefonieren, Emails oder Whats Apps schreiben, aber so können alle von euch direkt lesen, was ich zu erzählen habe.

Falls das hier auch Leute lesen, die ich nicht persönlich kenne...ich bin Josiane, 15 Jahre alt und mache momentan einen 5-Monatigen Auslandsaufenthalt in Spanien. Letzte Woche Samstag bin ich hier angekommen, am Flughafen von Madrid, und wohne seitdem, und bis Ende Juni, in einer Gastfamilie in einem Ort in der Nähe von Segovia.

Auf meinem Blog möchte ich ein bisschen erzählen, wie es mir hier so ergeht, was mir an Spanien besonders gut gefällt oder vielleicht auch, was ich an Deutschland vermisse.

Also, bis bald,
eure Josi